Das Bürgerzentrum „Sächsische Krone“ Schönbach
Das Gebäude der „Sächsischen Krone“ hat im Laufe seiner Geschichte viel erlebt. Als Dorfgasthof mit großem Saal war die Krone ein weit über Schönbach hinausgehender Anziehungspunkt. Wann sie ursprünglich errichtet wurde ist uns nicht bekannt. Die Gasthäuser spielten in unseren Dörfern damals eine große Rolle. Neben der Wirtschaft nannte man sie auch noch Schänke oder Kneipe. War der Wirt beliebt, trug gleich die ganze Wirtschaft seinen Namen. Die Bezeichnung „Sächsische Krone“ ist im noch vorhandenen Teil der Schönbacher Chronik im Jahre 1881 erwähnt.
In dem im April 2001 bei den Sanierungsarbeiten gefundenen Schlussstein der Eingangstür zur damaligen Gastwirtschaft, ist die Jahreszahl 1781 eingeschlagen. Mitte der 30er Jahre bekommt das Gebäude einen Anbau. Im Jahre 1938 stirbt der Gasthofbesitzer Ernst Bruno Ackermann. Der schon zwischenzeitlich als Gastwirtspächter hier tätige Max Erich Knetsch übernimmt daraufhin den Gasthof. Vorher hatte er selbst in Leipzig als Kellner gearbeitet. Er beschäftigte sich auch intensiv mit der Astrologie. Dieser etwas mystische Hauch und sein Geschick mit dem Gast umgehen zu können, brachte viele Gäste in unsere Gegend, auch aus der Stadt Leipzig. Erich Knetsch führte die „Sächsische Krone“ bis zum Jahre 1963. Danach wird das gesamte Gebäude von der Gemeinde Schönbach erworben. Es befanden sich hier noch der Fleischer und die alte Wäscherolle. Neben der Gaststätte wird in der folgenden Zeit auch ein Lebensmittelgeschäft von der Konsum-Genossenschaft neu eingerichtet.
Der bauliche Zustand des Gebäudes mit Bachdurchlauf verschlechterte sich in den Jahren 1980 - 2000 immer mehr. Es wurde von der Substanz gelebt. Die sanitären Einrichtungen befanden sich in einem unzumutbaren Zustand. Trotzdem wurde das Gebäude im Rahmen der Möglichkeiten von der FFW, dem Jugendclub, Seniorentreff, Heimatverein, Ortschaftsrat, der Sektion Kegeln des SV Eintracht Sermuth, Geflügelzuchtverein, Jagdgenossenschaft, u.a. ständig genutzt.
Mit der Erarbeitung eines Dorfentwicklungskonzeptes für Schönbach/ Zschetzsch wurde für die Entwicklung unseres Ortes Schönbach als wichtigste Maßnahme die Sanierung der Krone eingestuft. In einer Planungszelle wurde der Grundstein für das Konzept zur Krone gelegt. Diese Arbeit sowie die noch intakte dörfliche Gemeinschaft mit ihrem deutlichen Willen aus der Krone etwas zu machen, fanden Widerhall bei den zuständigen Behörden und damit eine Unterstützung.
Mit der Aufnahme von Schönbach/Zschetzsch in den Status als sächsisches Programmdorf und dem Umstand, dass ein Flurneuordnungsverfahren angeordnet und eine Teilnehmergemeinschaft von den Landeigentümern gegründet wurde, eröffneten sich für uns Wege und die Sanierung der Sächsischen Krone kam in greifbare Nähe. Als Schwerpunkte wurden dabei die Sanierung der Außenfassade, der Außenbereich mit Bachdurchlauf, der Innenbereich unten sowie Heizung und die sanitären Einrichtungen in Angriff genommen. Nur durch eine Vereinbarung zwischen der damaligen Gemeinde Großbothen und der Teilnehmergemeinschaft zur Ländlichen Neuordnung Schönbach konnte ein umsetzbares Finanzierungskonzept vorgelegt werden. Das war ein wichtiger Schritt. Aber genau so wichtig war die Unterstützung durch hilfsbereite Einwohner.
Wir können gemeinsam stolz darauf sein, dass wir heute ein saniertes Bürgerzentrum haben, welches Jung und Alt unter einem Dach vereinen kann und der Einwohnerschaft offen steht. Ständige Nutzer sind die Sektion Kegelsport des SV Eintracht Sermuth, der Jugendclub, der Heimatverein und der Bereich Seniorenarbeit.